Die Maurice Lacroix AIKON Skeleton 39mm ist ein Neuzugang in der AIKON-Kollektion der Marke. Es ist zwar nicht die erste skelettierte Uhr des Schweizer Unternehmens (die Marke hat im Laufe der Jahre mehrere hergestellt), aber sie ist viel kleiner als ihre VorgÀnger. Die Maison hat eng mit dem Uhrwerkspezialisten Sellita zusammengearbeitet und ein zuverlÀssiges, durchbrochenes Kaliber entwickelt. Einmal mehr hat die Schweizer Marke ein Modell geschaffen, das eine historisch teure Uhrengattung demokratisiert.
Maurice Lacroix ist im Schweizer Jura ansĂ€ssig, einer Region, die fĂŒr die Uhrmacherei steht. Seit mehr als 40 Jahren stellt das Haus immer wieder sein uhrmacherisches Können unter Beweis und entwickelt geniale Mechanismen wie das patentierte Square Wheel. DarĂŒber hinaus ist das Unternehmen fĂŒr seine skelettierten Modelle bekannt, die in einer Vielzahl von GehĂ€usegröĂen angeboten werden, darunter 43 mm, 44 mm und 45 mm.
KĂŒrzlich stellte die Schweizer Marke die Maurice Lacroix AIKON Skeleton 39 mm vor, eine Uhr, die dem Ruf der Marke als Hersteller von durchbrochenen Uhrwerken gerecht wird. Dies ist ein kluger Schachzug der Luxusmarke, denn immer mehr Uhrensammler bevorzugen heute Abmessungen unter 40 mm.
Die traditionelle skelettierte oder durchbrochene Uhr
AndrĂ© Charles Caron (1697-1775) war ein französischer Uhrmacher, dem die Herstellung der ersten Skelettuhr zugeschrieben wird. Eine skelettierte oder durchbrochene Uhr verzichtet auf ein herkömmliches Zifferblatt und gibt so den Blick auf zahlreiche Komponenten frei, die normalerweise nicht sichtbar sind. Viele Jahre lang wurde diese Art von Uhr hergestellt, indem man ein bestehendes Uhrwerk nahm und ĂŒberschĂŒssiges Material mit einer Reihe von HandsĂ€gen und Feilen entfernte. Der Handwerker, der diese Aufgabe ausfĂŒhrte, musste sehr vorsichtig sein, um die Bereiche in der NĂ€he der Lagersteine, der Schrauben und des RĂ€derwerks nicht zu berĂŒhren, da dies möglicherweise die ZuverlĂ€ssigkeit des Zeitmessers beeintrĂ€chtigen wĂŒrde. Die schönsten Exemplare dieser traditionellen skelettierten Uhren wurden auch fachmĂ€nnisch veredelt, um die Schönheit des Uhrwerks hervorzuheben.
Die Vorstellung eines einsamen Uhrmachers/Kunsthandwerkers, der an einer Werkbank mit einer HandsĂ€ge arbeitet, mag zwar reizvoll klingen, birgt aber einige potenzielle Risiken. Wie bereits erwĂ€hnt, darf an bestimmten Stellen des Uhrwerks niemals Material entfernt werden, da dies die Bewegung der Komponenten beeintrĂ€chtigen und/oder die ZuverlĂ€ssigkeit der Uhr beeintrĂ€chtigen kann. AuĂerdem muss darauf geachtet werden, dass die Torsionssteifigkeit des Uhrwerks nicht beeintrĂ€chtigt wird, da jede “Biegung” das reibungslose Funktionieren des Kalibers beeintrĂ€chtigen könnte, was sich wiederum negativ auf seine Leistung auswirken wĂŒrde.
Ein weiterer erheblicher Nachteil der Herstellung eines skelettierten Uhrwerks von Hand besteht darin, dass sie sehr arbeitsintensiv ist, was die Produktionskosten in die Höhe treibt und die fertige Uhr entsprechend teuer macht. In der Tat waren durchbrochene Uhren traditionell immer der Haute Horlogerie vorbehalten.
Maurice Lacroix – ein genialer Ansatz
Die Maurice Lacroix AIKON Skeleton 39mm wurde in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Uhrwerkspezialisten Sellita entwickelt. Das ML115 (Basis SW200) ist ein Uhrwerk mit Automatikaufzug, das das Skelettdesign aufgreift und gleichzeitig modernste Technologie einsetzt.
Das Uhrwerk wird auf einem modernen CAD-System entworfen, wobei die auf jedes Teil wirkenden Lasten sorgfĂ€ltig berechnet werden, um unerwĂŒnschte Biegungen zu vermeiden. Die Hauptplatine wird mit einer hochmodernen CNC-Maschine mit Toleranzen im Mikrometerbereich gefrĂ€st, die die mit herkömmlichen Methoden möglichen Toleranzen ĂŒbertreffen. Durch den Verzicht auf menschliche HĂ€nde, HandsĂ€gen und Feilen ist die IntegritĂ€t des Uhrwerks gewĂ€hrleistet.
Mit diesem Ansatz sind Maurice Lacroix und Sellita in der Lage, Uhrwerke von gleichbleibender QualitĂ€t und mit ausreichender Torsionssteifigkeit herzustellen. Da Maurice Lacroix seit jeher ein hervorragendes Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis bietet, steht dieser moderne Ansatz der Skelettierung im Einklang mit dem Ruf von Maurice Lacroix, einen “hohen wahrgenommenen Wert” zu bieten.
Das Zifferblatt
Das Zifferblatt ist aus Saphirglas und lĂ€sst das Uhrwerk in den Mittelpunkt rĂŒcken. Es ist von einer Minuterie umgeben, die sich auf einem grauen Flansch befindet. Ein geschmeidiger, silberfarbener zentraler Sekundenzeiger kĂŒsst die erwĂ€hnte Minuterie, um das Ablesen zu erleichtern. Eine Reihe von Indexen in Form von Stabindexen ist teilweise am Rand des Flansches angebracht. Diese Stabindexe sind mit Super-LumiNova ausgestattet und ragen ĂŒber das freiliegende Uhrwerk hinaus. Jede Stunde ist mit einem Stab markiert, auĂer in den Himmelsrichtungen, wo es zwei StĂ€be gibt. Die Stunden- und Minutenzeiger sind facettiert, rhodiniert und ebenfalls mit Super-LumiNova behandelt. Das gesamte Zifferblatt ist sehr gut ablesbar, ein Merkmal, das bei einigen skelettierten fake uhren fehlt, bei denen die Zeiger scheinbar im Hintergrund verschwinden.
Ohne Frage ist das ausgestellte Uhrwerk der Star der Show. Es gibt kein ĂŒberschĂŒssiges Metall. In der Tat wurde viel Aufwand betrieben, um die GedankengĂ€nge des Uhrwerks zu enthĂŒllen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die strukturelle IntegritĂ€t intakt bleibt. Ich persönlich liebe das durchbrochene Federhaus und genieĂe es, die Hauptfeder in verschiedenen SpannungszustĂ€nden zu sehen. Macht mich das zu einem Uhrenvoyeur? Wahrscheinlich.
Ein weiterer Vorteil der labyrinthischen Architektur ist, dass die Unruh beobachtet werden kann, die hin und her schwingt und pulsiert.
Ăberraschenderweise ist das Uhrwerk der Maurice Lacroix AIKON Skeleton 39mm trotz ihres bescheidenen Preises sehr attraktiv ausgestattet. Auf der Vorderseite der Uhr sind die kreisförmige Maserung und der Kolimaçon deutlich zu sehen. Dreht man die Uhr um, kommt die durchbrochene Schwungmasse zum Vorschein, die mit sandgestrahltem und sonnengebĂŒrstetem Dekor verziert ist.
Der Fall
Die Maurice Lacroix AIKON Skeleton 39mm ist in einem EdelstahlgehĂ€use untergebracht, das, wie der Name schon sagt, 39mm im Durchmesser misst. Die Höhe des GehĂ€uses betrĂ€gt 11 mm, so dass es das Handgelenk nicht mit ĂŒbermĂ€Ăiger Masse belastet.
Seit der EinfĂŒhrung der AIKON im Jahr 2016 ist das Modell fĂŒr seinen unglaublichen Tragekomfort bekannt geworden. Die beeindruckende Ergonomie des Modells lĂ€sst sich zum Teil auf das integrierte Armband zurĂŒckfĂŒhren. Durch das Fehlen von BandanstöĂen schmiegt sich das Armband besser an das Handgelenk an. AuĂerdem ist das Armband nicht zu dick und lĂ€sst sich leicht biegen.
Eine Funktion, die bei mehreren AIKON-Modellen zu finden ist, ist das Easy Strap Exchange System der Marke. DrĂŒcken Sie vier diskrete VerschlĂŒsse auf der RĂŒckseite der Uhr, jeweils zwei auf einmal, und das Armband löst sich vom Uhrenkopf. So kann der TrĂ€ger das 5-reihige Edelstahlarmband gegen eines der Leder- oder KautschukarmbĂ€nder der Marke austauschen. Das System ist schnell und einfach zu bedienen und erfordert kein Werkzeug.
Acht Arme umspannen die LĂŒnette, ein Ă€sthetisches Element, das zum ersten Mal bei der Calypso zu sehen war, einem frĂŒheren Modell, das von der AIKON inspiriert wurde, auch wenn es fĂŒr ein modernes Publikum verfeinert worden ist. Die schimmernden Arme verleihen der Uhr einen geschmackvollen Glanz und verstĂ€rken das GefĂŒhl von Luxus. AuĂerdem bilden sie einen schönen Kontrast zu den satinierten OberflĂ€chen in der NĂ€he.
Eines der Merkmale der Maurice Lacroix AIKON Skeleton 39mm und der meisten AIKON-Modelle ist das immer wiederkehrende Wechselspiel von satinierten und hochglanzpolierten OberflĂ€chen. So ist zum Beispiel die abgeschrĂ€gte Kante zwischen dem GehĂ€useoberteil und den Seiten hochglanzpoliert. Auch eine weitere abgeschrĂ€gte Kante auf der RĂŒckseite des GehĂ€uses, die sich zwischen dem GehĂ€useband und dem GehĂ€useboden befindet, erstrahlt in hellem Glanz. Um diesen Kontrast zu erzielen, bedarf es viel Geschick und Zeit. Jede abgeschrĂ€gte Kante muss gleichmĂ€Ăig breit sein und darf nicht in benachbarte, satinierte Bereiche hineinragen. Betrachtet man jedoch das prĂ€chtige Erscheinungsbild der Uhr, erscheinen die Anstrengungen der Marke plötzlich gerechtfertigt.
Die Bewegung – zusĂ€tzliche Kommentare
Im Einklang mit dem Thema Transparenz auf der Vorderseite verwöhnt der Ausstellungsboden den TrĂ€ger mit einem Blick auf die RĂŒckseite des Automatikwerks ML115.
Die Unruh hat eine Frequenz von 28.800 Umdrehungen pro Minute (4 Hz) und das Uhrwerk enthÀlt 26 Steine. Bei voll gespannter Zugfeder lÀuft die Maurice Lacroix AIKON Skeleton 39mm 38 Stunden lang autonom.
Schlussbemerkungen
Auch wenn ich die schönen Ausdrucksformen der Haute Horlogerie und insbesondere das handwerkliche Können bewundere, ist da immer auch die Frage nach dem Preis. Die meisten Menschen können nur davon trĂ€umen, in diese esoterische Welt des Luxus einzutauchen. Daher sind die gemeinsamen BemĂŒhungen von Maurice Lacroix und Sellita sehr sinnvoll.
Es gibt weitere Ăberlegungen, die fĂŒr den Ansatz von Maurice Lacroix und Sellita sprechen. Die Idee, ein Uhrwerk mit einer Reihe von HandsĂ€gen und Feilen individuell zu gestalten, mag zwar wunderbar klingen, birgt aber das Risiko, dass Material an der falschen Stelle entfernt wird oder zu viel Material abgetragen wird.
Dank CAD- und CNC-Maschinen kann heute an den optimalen Stellen Material abgetragen werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass sich die Uhr verbiegt, was zu einer möglichen UnzuverlĂ€ssigkeit fĂŒhren kann. Die Maurice Lacroix AIKON Skeleton 39mm bietet eine gehörige Portion Transparenz und funktioniert dabei genauso wie eine nicht-skelettierte AIKON.
Betrachten Sie das GehÀuse und beachten Sie die diskreten Abschnitte mit polierten und satinierten OberflÀchen. Die Abgrenzung zwischen den beiden OberflÀchen ist vorbildlich und unterstreicht den allgemeinen QualitÀtseindruck. Auch die zahlreichen Verzierungen auf dem Automatikwerk ML115 zeigen, dass sich die Marke viele Gedanken gemacht hat, um jedes Element dieser Uhrenkomposition zu verschönern.
Es handelt sich um eine QualitĂ€tsuhr, die sich perfekt fĂŒr Personen eignet, die einen Zeitmesser unter 40 mm suchen, und die im Gegensatz zu den traditionellen Skelettuhren vergangener Zeiten sehr erschwinglich ist. Maurice Lacroix hat dieses Uhrengenre ganz einfach demokratisiert und fĂŒr ein weitaus gröĂeres Publikum zugĂ€nglich gemacht. Damit unterstreicht die Marke ihr Bestreben, ihrer immer gröĂer werdenden AnhĂ€ngerschaft einen “hohen wahrgenommenen Wert” zu bieten.
Technische Daten
- Modell: Maurice Lacroix AIKON Skelett
- Referenz: AI6007-SS002-030-1
- GehÀuse: Edelstahl; Durchmesser 39 mm; Höhe 11 mm; wasserdicht 20ATM (200 m); Saphirglas auf der Vorderseite und Ausstellungsboden.
- Funktionen: Stunden; Minuten; zentrale Sekunde
- Uhrwerk: Skelettiertes Automatikwerk ML115; Automatikaufzug; Frequenz 28.800 vph (4Hz); 26 Lagersteine; Gangreserve 38 Stunden.
- Band/Armband: Stahl 5-Reihen Armband mit Easy Strap Exchange System
- Preis: ÂŁ2750 (UVP vom 30.5.2021)